Prostitution - Zwangsprostitution - Frauenhandel – sexueller Kindesmissbrauch

Durch IPS-WIEN erfolgte seit Anfang Jänner 2006 im Zuge des Tschechien, Österreich und Deutschland betreffenden, von Justiz, Freiheit und Sicherheit/ Brüssel finanziell unterstützten EU-Projektes „AGIS 2005 JLS 069“
(01.12. 2005 - 30.11.2007) eine laufende Erforschung der gesamten österreichisch - tschechischen Grenzregion von Niederösterreich/ Südmähren und Südböhmen und Oberösterreich/ Südböhmen im Hinblick auf sexualisierte Gewalt an Kindern, Kinder-Frauenhandel und Zwangsprostitution.
In laufenden Untersuchungen vor Ort wird im Sinne qualitativer Feldforschung teilnehmender Beobachtung die Situation am „Grenzstrich“ und in den entsprechenden bordellähnlichen Einrichtungen erforscht.
Dabei kommt es zu einer näheren Auseinandersetzung mit den jeweiligen Biographien der von Prostitution, Zwangsprostitution oder/ und Frauenhandel betroffenen Frauen im Hinblick auf deren Erfahrungen von Gewalt und sexueller Gewalt in der Kindheit. Mehr als die Hälfte jener (oft auch sehr jungen) Frauen erlitten in ihrer eigenen Kindheit Gewalt und sexuelle Gewalt. Ein Teil der Forschungsergebnisse wurde im Oktober 2008 in der Form eines eigenen "Europabuches" der Öffentlichkeit vorgestellt.
(GRENZSTRICH ÖSTERREICH – TSCHECHIEN. DER VERBORGENE WEG. Eine europäische Pionierforschung im soziokulturellen Zusammenklang. Verlag: Der Apfel - ISBN: 978-3-85450-281-4)
Neben Maßnahmen von Sensibilisierung, Prävention und Öffentlichkeitsarbeit wird darüber laufend mit den öffentlichen staatlichen Behörden für Sicherheit(Polizei), Soziales und Gesundheit, Pädagogik, Kulturelles, Wirtschaft u. a. und den entsprechenden Nichtregierungsorganisationen (NGO) kommuniziert.
(Siehe auch die internationale Wanderausstellung „SEN-KU-PRÄ“.)
Dort, wo es IPS-WIEN als nötig erscheint, erfolgen entsprechende Interventionen.


Vermisstsein von Kindern/Jugendlichen

IPS-WIEN ist es ein großes Anliegen, sich in seiner internationalen wissenschaftlichen Forschung, Aufarbeitung, Prävention, Sensibilisierung, Öffentlichkeitsarbeit, Intervention und kreativ-künstlerischen Gestaltung mit der Situation vermisster Kinder und Jugendlicher (Erwachsener) auseinander- und für diese sich einzusetzen. Ein Beispiel dafür ist die von IPS-WIEN 2006 begründete internationale Initiative Julia ( IIJ06).
Häufig spielen bei den kindlichen Opfern des Vermisstseins Gewalt und sexuelle Gewalt eine Rolle, weshalb auch in dieser Hinsicht das von IPS-WIEN bearbeitete Kernthema eine wesentliche Bedeutung haben kann. Minderjährige vermisste Mädchen gelangen in ganz Europa und international immer wieder in die Zwangsprostitution oder in den Kinder- Frauenhandel. (Näheres auch in dem Oktober 2008 erschienenen "Europabuch" von
Dr. Rainer König-Hollerwöger.)
IPS-WIEN ist es allerdings bewusst, dass nicht jeder Fall von Vermisstsein mit sexuellem Kindesmissbrauch gleichzusetzen sei! Hier ist es IPS-WIEN auch wichtig, im Sinne seiner umfassenden Ermittlungen ein breites Spektrum an Möglichkeiten zu erforschen.