Außergewöhnliches Sommerkonzert Julia Orgel Spontan International  
Beginn: 11.09.2008 19:00
Ende: 11.09.2008 23:00
Ort: Wien / Lutherische Stadtkirche
Der mehrfach international tätige Wiener Künstler, Wissenschaftler, Sozial- Sexualforscher und Kulturphilosoph Mag. Dr. Rainer König-Hollerwöger, Experte für Gewalt- und Vermisstenfragen bei Kindern und Jugendlichen, Initiator der „internationalen Initiative Julia 06“ (IIJ06); gab als expressiver Orgelvirtuose ein außergewöhnliches Sommerkonzert mitten in Wien am Donnerstag, 11. September 2008 als Ruf in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Das gegenwärtige Vermisstsein von Kindern und Jugendlichen in einen lebendigen und historischen Zusammenhang zu den vermissten Kindern und Jugendlichen in den KZ´s des Nazi-Terrorregimes war das Herzstück einer außergewöhnlichen Kultur-Konzertveranstaltung, die am denkwürdigen 11. September 2008 in der Lutherischen Stadtkirche in Wien-Innere Stadt in Österreich stattfand, gerade in jenem Land, das bis in die Gegenwart da und dort Probleme hat, seine Nazi-Vergangenheit aufzuarbeiten.
Umso bedeutsamer war es, dass zu jener Veranstaltung zwei ehemalige jüdische kindliche Überlebende (aus Brünn und Ostrava/ Tschechische Republik) vom KZ- Auschwitz kamen und ihr Erleben und Mitempfinden den vom gegenwärtigen Vermisstsein ihrer Tochter Julia betroffenen Eltern darbrachten. Dabei sprachen sie auch über ihr Erlittenes, ihren schmerzhaften Verlust ihrer Eltern und Familien, die im KZ ermordet wurden. In der vorgelesen Grußbotschaft des Bundespräsidenten der Republik Österreich, Dr. Heinz Fischer unterstrich dieser, genauso wie der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde in Österreich, Dr. Ariel Muzicant, die historisch-soziale Bedeutung jener Veranstaltung und wünschte dieser ein entsprechendes „soziales Echo“: Die Grußbotschaft des Sicherheitsdirektors von Niederösterreich, Dr. Franz Prucher, unterstrich ihre Hilfe und Kooperation im Fall vermisster Kinder/ Jugendlicher und vor allem von Julia.
In geradezu poetisch und religiös verinnerlichter Weise wurde diese Veranstaltung von der evangelischen Pfarrerin Dr. Ines Knoll eingeleitet, wobei auch Herr Manfred Marihart, Bürgermeister von Pulkau, der kleinen niederösterreichischen Stadt, aus der Julia nach der Schule als 16 jähriges Mädchen spurlos verschwunden war, einfühlsame Worte sprach. Die kulturelle Bedeutung der Arbeiten von Rainer König-Hollerwöger würdigte Univ.-Prof. Dr. Hubert Christian Ehalt als Leiter der Bereiche Wissenschaft und Forschung in der Bundeshauptstadt Wien.
Über die Bedeutung und Notwendigkeit sensibler grenzüberschreitender Arbeit, so wie Dr. Rainer König-Hollerwöger als Präsident von IPS-WIEN macht, sprach Michal Cerný, Gesandter – Botschaftsrat der Tschechischen Botschaft in Wien.
Diese Begegnung zur Bewusstmachung, Aufarbeitung, Hilfe und Versöhnung wurde musikalisch durch einfühlsame und expressive Orgelmusik begleitet, ja vertieft.
Der zweite Teil wurde von Herrn Michal Salomonovic( (Ostrava), Vorsitzender Historische Auschwitz-Gruppe Prag, eröffnet, indem ein weiter Blick in seine eigene KZ-Vergangenheit und auf die gegenwärtig-zukünftige Situation der vermissten Julia geworfen wurde.
Mit der weltbekannten Dichtung „Todesfuge“ des jüdischen Dichters Paul Celan (1920-1950), vorgetragen von der aus Brünn kommenden KZ-Überlebenden Frau Frau Erika Bezdíc(ková, kam es zur spontanen Uraufführung einer orchestral ausgelegten „Todesfuge“ mit Praeludium“ für Kirchenorgel. Dann gab es eine Meditation zur „Kunst der Fuge“ von Johann Sebastian Bach:
Abschließend, gerade nach der Eröffnung der Vincent van Gogh-Ausstellung in der Wiener Albertina, gestaltete Rainer König-Hollerwöger ein auf die Leinwand projiziertes Ölgemälde von dem holländischen Maler Vincent van Gogh (1853-1890) zur expressiven Orgelmusik (Courtesy of Honolulu Academy of Arts).